
Dokumentation eines Gruppenprozesses
(Am Beispiel der Referatszusammenarbeit für unseren Vortrag in Pädagogik und Psychologie)
Die Gruppenbildung
Der Gruppenprozess begann mit der Formung der Gruppe. Frau Luber hatte eine Liste der Referatsthemen und der dazugehörigen Termine ausgehängt. Ich selbst hatte besonderes Interesse am ersten Thema „Erziehung aus Sicht der Psychoanalyse nach Sigmund Freud und Abwehrmechanismen“ da ich kurz zuvor das Gesamtwerk von Freud selbst privat gelesen habe. Die zweite Person in der Gruppe war Lisa. Sie hat mir gegenüber erwähnt, dass sie keines der Themen besonders ansprechen würde und sie sich in ihrer Entscheidung zur Gruppenzugehörigkeit eher nach mir richten würde. Als drittes kam Luisa noch auf uns zu, da wir im SEJ bereits zusammen Referate in Pädagogik und Psychologie gehalten haben und ihre ursprünglichen Wunschpartner aufgrund einer Probezeitverlängerung zu einem anderen Termin und Thema bereits zugeteilt waren. Zu diesem Zeitpunkt habe ich die Stimmung innerhalb der Gruppe so wahrgenommen, dass alle Beteiligten ganz glücklich über deren Zusammensetzung waren.
Die Vorbereitungsphase
Der Termin für unser Referat lag direkt am Dienstag nach den Faschingsferien. Als Vorgabe für den zeitlichen Rahmen unseres Vortrags war eine volle Unterrichtsstunde (mindestens 45 Minuten) verlangt. Wir hatten zudem die Auflage als Primärquelle die entsprechenden Kapitel aus dem Buch „Hobmair – Pädagogik“ sowie mindestens eine weitere Quelle zu verwenden. Ich war der Einzige der sich das Buch gekauft hat und habe darum die entsprechenden Seiten an meine Mitstudierenden weitergeleitet. Aufgrund einiger Leistungsnachweise in anderen Fächern (besonders Übungen) sowie der ohnehin recht kurzen Frist von einer Woche Schule und einer Woche Ferien hatten wir vor den Faschingsferien kaum Zeit uns zusammen zu treffen. In den Ferien selbst waren Lisa und Luisa beide im Urlaub und so war ich der Einzige aus unserer Gruppe der in dieser Woche bereits an unserem Vortrag gearbeitet hat. Ich habe den vorgeschriebenen AO erstellt, unsere Präsentation entworfen und eine BHS sowie einen möglichen Lösungsansatz ausgearbeitet. Darüber hinaus habe ich noch offene Aufgaben (wie beispielsweise das Durchlesen unserer Fachtexte) an die anderen beiden delegiert und die einzelnen inhaltlichen Teile des Referats auf die Gruppenmitglieder aufgeteilt, sodass in etwa jeder die gleichen Redeanteile hat. Meinem Empfinden nach wurde dies von der Gruppe sehr positiv aufgenommen, da keiner der beiden bis dahin großartig Eigeninitiative gezeigt hatte etwas für das Referat zu erarbeiten und ich das Gefühl hatte, dass dies hauptsächlich darauf zurückzuführen war dass das Thema einfach sehr komplex und unübersichtlich war. Durch meine Verteilung der Arbeit und der Teile des Referats hatten die beiden plötzlich deutlich überschaubarere Aufgaben und ich habe gemerkt dass sie auch angefangen habe eigene Rückfragen an die Gruppe zu stellen. Schließlich haben wir uns dazu entschieden uns am Montag (dem Tag direkt nach den Ferien und vor dem Referatstermin) nach dem Unterricht zusammen das ganze Referat in einer Art Generalprobe durchzusprechen. Dabei ist uns aufgefallen dass der Redeanteil von Luisa etwas kurz war und so haben wir uns dazu entschieden Teile aus meinem Themengebiet Luisa zu überlassen um die Redezeiten nah beieinander zu halten.
Der Vortrag
Der Vortrag selbst war so strukturiert, dass Luisa unseren AO präsentiert und anschließend unsere BHS vorstellt. Anschließend kam mein Teil in dem ich die Grundlage der Psychoanalytischen Theorie und ihre Anwendung im Bezug auf die Erziehung von Kindern vorgestellt habe. Im dritten Teil des Vortrags hat Lisa schließlich die einzelnen Abwehrmechanismen vorgestellt und auf die Praxis bezogen. Zum Schluss war geplant dass Luisa unseren Lösungsvorschlag den wir für die BHS erarbeitet haben dem Kurs vorstellt. Dies war der Part den sie erst am Tag zuvor bekommen hat. Im Vortrag selbst hatte sie mich dann plötzlich gebeten diesen Teil für sie zu übernehmen, da sie sich unsicher fühlte ihn selbst vorzutragen. Im anschließenden Reflexionsgespräch mit Frau Luber haben wir unsere individuellen Noten erfahren sowie detailliertes Feedback im Bezug auf unsere Vortragsweise erhalten. Dabei war Luisas Redeanteil ein Punkt den Frau Luber besonders hervorgehoben hat.
Meine Rolle innerhalb der Gruppe
In diesem Gruppenprozess habe ich meine Rolle so wahrgenommen als dass ich derjenige war, von dem erwartet wurde dass er die Führung übernimmt. Zum einen mache ich das daran fest, dass Entscheidungen (wenn ich sie getroffen habe) nicht herausgefordert oder hinterfragt wurden und zum anderen daran, dass die Aktivität der anderen Gruppenmitgliedern immer eine Anweisung meinerseits vorausgesetzt hatte. Meinem Empfinden nach war die Gruppe in ihrem Vorhaben (eine gute Note im Referat zu bekommen) sehr erfolgreich, wozu ich durch Erfüllung der an mich gestellten Erwartungen seitens meiner Mitstudierenden ebenfalls beigetragen habe.

Dokumentation eines Gruppenprozesses
(Am Beispiel der Übung Erzählpädagogik)
Formung der Gruppe
Bereits in dem ersten beiden Blöcken der Übung "Erzählpädagogik" haben Laura, Stephanie und ich zu dritt zusammen gearbeitet. Am Ende des zweiten Blocks wurden die Gruppen für den Leistungsnachweis eingeteilt. Hier war die Vorgabe dass eine Gruppe aus dreien und den Rest als Gruppen aus jeweils 2 Studierenden bestehen sollten. Da wir wussten, dass die Vorbereitung auf den Leistungsnachweis im wesentlichen aus viel üben bestehen würde, wollten wir unbedingt die Dreiergruppe stellen. Wir alle waren im selben Kurs und sich unsere Stundenpläne und freien Lernzeiten waren sich deshalb sehr ähnlich.
Die Arbeit in der Gruppe
Als erst Aufgabe die unsere Gruppe zu bewältigen hatte stand die Auswahl einer Geschichte. Wir alle waren nicht daran interessiert ein fertiges Kamishibai zu nutzen. Noch waren wir unschlüssig ob wir eine Filmszene als Vorlage nutzen wollten oder uns eine ganz eigene Geschichte ausdenken. Laura hatte an der Stelle den berechtigten Einwand erhoben dass das zeichnen der Bilder schwer werden könnte bei einer frei erfundenen Geschichte. Hier kamen wir bald auf die Idee die Bilder von einer KI generieren zu lassen und nachdem das beschlossen war wollten wir auch so die Geschichte mit KI erstellen. Dieser ganze Prozess hat durchwegs auf Augenhöhe stattgefunden. Jeder hat seine Ideen eingebracht, sich auch gehört gefühlt und Ressourcen im Bezug auf die Aufgabenverteilung geäußert. So war unser vorläufiges Ergebnis: Ich schreibe mithilfe von KI mehrere Versionen einer Geschichte und schicke die fertigen Entwürfe den beiden anderen. Laura erstellt auf deren Grundlage die Bilder für das Kamishibai und Stephanie lässt dieses ausdrucken (sie wollte es anschließend behalten darum entfiel ein aufteilen der Kosten). Nachdem wir alles besorgt hatten was wir brauchen teilten wir als Gruppe die einzelnen Teile der Geschichte untereinander auf. Dabei sind wir vor allem auf die jeweiligen Stärken und Wünsche der einzelnen Mitglieder eingegangen (Bsp. Laura wollte keine tiefe Stimme spielen, Ich wollte den Schluss machen, usw.). Als es in die Phase des intensiven übens ging hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, etwas eifriger auf die Probeläufe zu sein als die anderen. Dies ist natürlich nur mein subjektives Empfinden und kann mitunter an meiner Angst vor der Prüfung gelegen haben.
Mein Beitrag zum Gelingen der Gruppe
Mein Beitrag bestand in den ersten Phasen der Gruppe vor allem darin Bereitschaft und Motivation zu signalisieren. Außerdem habe ich stehts versucht mich an den Gruppenprozessen zu beteiligen und meine Gedanken mit einzubringen. Darüber hinaus glaube ich, dass mein "darauf bestehen" regelmäßig zu üben auch dazu beigetragen hat, dass am Ende der Leistungsnachweis gut lief.
Reflexion der eigenen Rolle
Zu Beginn habe ich mit eher als Impulsgeber und Motivator der Gruppe verstanden. Als dann schließlich die Vorbereitungsphase abgeschlossen war und es in die Übung ging, habe ich mich mehr als eine moralische Instanz innerhalb der Gruppe gesehen welche die anderen immer wieder auf ihre Aufgaben hinweist.

Dokumentation eines Gruppenprozesses
(Am Beispiel des Referats in PP)
Formung der Gruppe
Ein Gruppenprozess den ich hier hervorheben möchte ist im Kontext der Zusammenarbeit bezüglich unseres Referats in Pädagogik und Psychologie entstanden. Unsere Gruppe bestand aus mir, Marina, Lisa und Charlie. Bereits die Bildung der Gruppe war ein Prozess den ich hier kurz erwähnen möchte. Ursprünglich war unsere Gruppe aus mir, Lisa, Max und Sebastian zusammengesetzt, da sich Charlie und Hannes aber aufgrund persönlicher Differenzen nicht in einer Gruppe befinden wollen wurden die bereits bestehenden Gruppen aufgelöst und so neu geformt.
Die Arbeit in der Gruppe
Das Referat selbst solle dabei die Präsentation eines Lösungsvorschlags einer Abschlussprüfungsaufgabe sein. Dazu war eine Stunde Vortragszeit angesetzt. Wir bekamen eine BHS und sollten diese nach den Vorgaben einer Abschlussprüfung bearbeiten. In unserer BHS ging es um die beiden Fachinhalte Autismus und Resilienz. Zusätzlich sollten wir die Aufgabenstellung auf mindestens 3 Handlungsebenen bearbeiten. Charlie und Marina haben direkt zu beginn bekannt gegeben, dass sie keine Treffen außerhalb der Schulzeit wünschen und haben vorgeschlagen, dass jeder einen Teil der Aufgabenstellung bearbeitet so dass wir diese nur noch zusammenfügen müssten. Bei der Aufteilung der Themen haben sich Marina und Charlie den Fachinhalt Autismus und die Handlungsebene „Lotta (Kind) ausgesucht. Lisa und ich haben dementsprechend Resilienz und die anderen Ebenen bearbeitet.
Mein Beitrag zum Gelingen der Gruppe
Mein Beitrag bestand in diesem Kontext vor allem aus 2 Dingen. Zum einen habe ich den schriftlichen Teil der Ausarbeitung verfasst und dadurch einen Wesentlichen Teil der Aufgabenstellung übernommen. Zum anderen habe ich allerdings auch durch hohe Kompromissbereitschaft dazu beigetragen, dass die Gruppe nicht an kleineren Differenzen scheitert. Außerdem habe ich bei der Aufteilung der Folien einen begründeten Vorschlag gebracht der von der Gruppe angenommen wurde.
Reflexion der eigenen Rolle
Ich habe mich in dieser Gruppenarbeit als derjenige wahrgenommen der für das Gruppenwohl zurückstecken musste. Das habe ich zwar teilweise über mich ergehen lassen, allerdings habe ich mich zwischendurch und auch im Nachhinein sehr über das Verhalten der anderen geärgert.

Dokumentation eines Gruppenprozesses
(Am Beispiel der Übung Pädagogische Begleitung psychisch belasteter Kinder)
Formung der Gruppe
Unsere Gruppe bestand aus mir, Lisa und Christina. Die Gruppe ist so entstanden, da sich innerhalb der Übung häufig Kleingruppen nach Kursen gebildet hatten. Außerdem habe ich generell viel Kontakt zu Christina und Lisa was mich dazu veranlasst hat sie einfach zu fragen. Die Gruppengröße war nicht unüblich im Kontext der Übung (alle Gruppen waren etwa 2 bis 4 Mitglieder stark) allerdings war sie etwas größer als sich Frau Messerschmid das für unser Thema überlegt hatte. Da der Leistungsnachweis in einem Rollenspiel bestand haben wir ihr angeboten aufgrund der Überzahl eine weitere Rolle in das Spiel einzubauen.
Die Arbeit in der Gruppe
Nachdem wir den Arbeitsauftrag von Frau Messerschmid bekommen hatten, haben wir diesen um ein zweites weiteres Rollenspiel erweitert, um auf unsere 3 Rollen zu kommen. Neben der Hausaufgabenbetreuung bei der wir ein Kind (mit ADHS) und eine Fachkraft gespielt haben, hatten wir uns entschieden auch noch eine Abholsituation zu zeigen, bei der wir die Rolle eines Elternteils einführten. Ich habe die Rolle des Kindes gespielt, Lisa die der Fachkraft und Christina war das Elternteil. Sowohl Rollenspiel als auch Ausarbeitung sollten recht kurz gehalten werden und so habe ich Christina angeboten die Ausarbeitung zu schreiben. Ich habe die einzelnen Symptome des Störungsbildes die wir zeigen wollten und die Reaktionen der Fachkraft darauf überlegt. Lisa und Christina waren beide bereit diese zu übernehmen. Nachdem ich die erste Version der Ausarbeitung fertig hatte, habe ich sie Christina geschickt und sie anschließend nach ihrem Feedback überarbeitet. Am Tag der Prüfung selbst, haben wir das Rollenspiel mit allem was wir uns überlegt haben durchgeführt und es auch noch durch spontane Aktionen erweitert.
Mein Beitrag zum Gelingen der Gruppe
Der Großteil meines Beitrags bestand darin die grobe Richtung der Gruppenarbeit vorzugeben aber auch dafür Verantwortung im Bezug auf Inhalt und Abgabe zu übernehmen. Ich habe die Handlungsskripte der einzelnen Rollen verfasst und die Rollenverteilung übernommen. Sowohl Christina als auch Lisa hatten beide zum Zeitpunkt der Prüfung viel mit anderen Fächern um die Ohren und so konnte ich die Gruppe etwas entlasten indem ich diese Arbeit übernommen habe.
Reflexion der eigenen Rolle
Ich habe in diesem Gruppenprozess eine Rolle eingenommen, die ich sehr oft einnehme. Immer wieder kam es vor, dass ich in diesen Prozessen Aufgaben und Verantwortung an mich ziehe. Dies sehe ich vor allem darin begründet dass ich selbst sehr hohe Ansprüche an meine Leistungsnachweise setze und es mir schwer fällt die Verantwortung dafür abzugeben.
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